Sie haben sicher schon vom neuesten VfGH-Urteil gehört, das die FPÖ zwingt, ihre Vorgehensweise zu überdenken. Statt eines einzigen Ausschusses will die Partei nun zwei getrennte Gremien einrichten – einen für die Corona‑Maßnahmen und einen für den Tod des ehemaligen Justizsektionchefs Christian Pilnacek. Klingt nach viel Aufwand, aber das ist für die FPÖ ein klarer Weg, Verantwortung zu verteilen.
Der Verfassungsgerichtshof hat entschieden, dass ein einziger Ausschuss nicht beide Themen gleichzeitig bearbeiten darf. Das Gesetz verlangt klare Trennung, sonst drohen Rechtsunsicherheiten. Die FPÖ nutzt das Urteil also, um die Verantwortung auf mehrere Schultern zu verteilen. Sie argumentiert, dass andere Fraktionen und das Höchstgericht ebenfalls einen Anteil an den Problemen tragen.
Ein neuer Ausschuss kostet nicht wenig. Schätzungen gehen von rund 60.000 Euro pro Tag und Ausschuss aus. Bei zwei Gremien kann das schnell zu Millionenbeträgen werden, wenn die Arbeit mehrere Monate dauert. Der offizielle Start ist für den Herbst geplant, genauer nach der Nationalratssitzung am 24. September. Das gibt allen Parteien Zeit, ihre Positionen zu prüfen und sich auf die Diskussion vorzubereiten.
Für die Leser ist das wichtig: Die FPÖ versucht, durch die Aufteilung Verzögerungen zu minimieren und gleichzeitig politisches Kapital zu schlagen. Die Kostenfrage könnte aber in den nächsten Monaten zu hitzigen Debatten führen – wer zahlt, wer profitiert?
Ein weiterer Aspekt ist die politische Symbolik. Indem die FPÖ die Verantwortung auf andere Fraktionen schiebt, versucht sie, den eigenen politischen Fußabdruck zu verkleinern. Kritiker sehen das jedoch als Ausweichmanöver, das die eigentliche Aufarbeitung verwässert.
Wenn Sie die Entwicklungen genau verfolgen wollen, sollten Sie auf die nächsten Sitzungen des Nationalrats achten. Dort wird klar, ob die beiden Ausschüsse wirklich loslegen und wie die Finanzierung geregelt wird. Auch die Medienberichterstattung gibt Aufschluss darüber, wie die öffentlichen Meinungen zu den beiden Themen stehen.
Zusammengefasst: Die FPÖ reagiert auf das VfGH-Urteil, indem sie zwei separate Untersuchungsausschüsse aufsetzt. Das erhöht den finanziellen Aufwand, verschiebt aber zugleich die Verantwortlichkeit. Der Herbst könnte das politische Klima stark beeinflussen – sowohl im Parlament als auch in der Öffentlichkeit.